Als bekannt wurde, dass die Albertinen-Stiftung nach Hamburg-Volksdorf auch in Norderstedt ein neues Hospiz plant, lud ZCH Susann Walthes anlässlich eines Zonetreffens den Geschäftsführer des Albertinen-Hospizes in Hamburg-Volksdorf und künftigen Leiter des Norderstedter Hospizes, Pastor Hausberg zu einem Vortrag über die Planung ein. Schnell zeichnete sich ab, dass es sich hier um ein klassisches Lions-Projekt größeren Ausmaßes handelt und am war sofort entschlossen, sich an dem Leuchtturmprojekt in irgendeiner Weise zu beteiligen. Das Hospiz in Norderstedt sollte nach dem gleichen und bewährten Baumuster wie in Volksdorf entstehen. 4,6 Mio EUR sollen in Norderstedt in den Neubau des Hospizes investiert werden. Ein wesentlicher Teil der Investition allerdings muss laut Projektplan der Stiftung als Spende eingeworben werden. Der Hospizgedanke war neu für viele Mitglieder: „Das ist der Gastfreundschaft tiefster Sinn: Dass der eine dem anderen Rast gebe - auf dem Weg nach dem ewigen Zuhause.“
Nachzulesen im Leitbild der AlbertinenDiakonie.
In diversen Sitzungen, in der aktuellen Zeit überwiegend online, wurde das Projekt auch von den 8 Lions Clubs diskutiert und der eigene Beitrag geplant. In den Clubs der Zone wurde das Projekt diskutiert und die Mitglieder beschäftigten sich mit dem Tabu-Thema „Sterben“. Es stellte sich heraus, dass dieses Thema für viele nicht so einfach zu diskutieren war. „Gerade in diesen schwierigen Zeiten, in denen Corona dazu geführt hat, dass auch wir mit unseren Mitteln haushalten müssen, freuen wir uns, dass das Projekt realisiert werden konnte“, so Michael Meschede vom LC Kaltenkirchen, der das Projekt als Präsident im letzten Lions Jahr mit auf den Weg gebracht hat. Er konnte aus eigener Erfahrung, die er im familiären Umfeld im Hospiz Volksdorf machen musste, einen hilfreichen Beitrag zu Diskussion leisten. Frank Gerlinger, der von den Clubs als Projekt-Koordinator ausgewählt war: „Ich habe bei der Beschäftigung mit diesem Thema selbst Neuland betreten und viel dazugelernt. Am Ende bin ich froh, dieses Projekt inhaltlich so intensiv habe begleiten dürfen.“ Bei allen Clubs bestand die Bereitschaft, sich in unterschiedlicher Höhe an diesem Projekt zu beteiligen. Selbstgesetztes Ziel war, etwas Nachhaltiges mit künftiger Referenz zu Lions zu schaffen. So kam es gelegen, dass das Baulos „Inneneinrichtung von 14 Gästezimmern und einem Angehörigenzimmer“ eine Größenordnung war, die man sich zutraute erfüllen zu können. Das Spendenaufkommen war außergewöhnlich, jedoch an die Zielsummer von ca. 140.000 Euro war noch nicht zu denken. Der Distriktverfügungsfond kam mit 4.000 Euro ins Spiel und zwei Privatspender trugen dazu bei, dass nach kürzerer Zeit ca. 70.000 Euro beisammen waren. Nun war die Chance gegeben, dass auch LCIF mit einem „Matching Grant“ ins Boot geholt werden konnte. Die Bedingungen für einen solchen Antrag sagen, dass mehr als ein Club beteiligt sein muss, und die Hälfte des Gesamtprojekts finanziert zu sein hat. Dann wird der relativ umfangreiche Antrag fristgerecht 3 Monate vor Sitzung der LCIF-Trustees Committees abgegeben und gehofft, bei der Vergabe der Grants dabei zu sein! Im Januar 2020 kam dann die lang erwartete Antwort für einen Zuschuss über rund 80.000 US$. Die Clubs der Zone hatten es geschafft. Insgesamt konnte so ein Spendenbetrag generiert werden, der es nun ermöglicht hat, sämtliche 15 Zimmer des Hospizes mit ihren Spezialeinrichtungen, Spezialbetten und den anderen Einrichtungsgegenständen komplett auszustatten. Die Lions Clubs der Lions Zone III, 4, zu denen Alveslohe, Ellerbek-Rellingen, Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen, Norderstedt, Norderstedt Forst-Rantzau, Norderstedt NEO und Quickborn gehören, haben hier bewiesen, dass wir alle gemeinsam große Projekte finanziell unterstützen können und in einer konzertierten Aktion ein Zeichen unserer gemeinnützigen Arbeit in der Region setzen können.
Am 30. Oktober 2020 wurde der Neubau des Norderstedter Hospizes seiner Bestimmung übergeben. Bis zu 14 Menschen haben nun die Möglichkeit, bis zuletzt ein Leben in Würde zu leben, auch dann, wenn es in häuslicher Umgebung nicht mehr möglich ist. Die Gesellschafter des Hospizes sind das AlbertinenDiakoniewerk, die Stadt Norderstedt sowie die Gemeinde Henstedt-Ulzburg.
Melvin Jones, unser erster internationaler Sekretär hatte die Vision, dass viele Clubs zusammen mehr erreichen können, als die Summe aller einzelnen. Hier haben sich acht Lions Clubs im Umfeld des neuen Hospizes zusammengeschlossen und die Finanzierung aller 14 plus 1 Gästezimmer organisiert.